"JA zur Ausbildung!" – ein ESF+ Good-Practice-Projekt
Seit April 2023 setzt involas das Projekt Ja zur Ausbildung! (JAzA) im Rahmen des Förderinstruments "Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen" in Berlin um. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) und des Landes Berlin gefördert. Ziel ist, der hohen Zahl vorzeitiger Ausbildungsabbrüche entgegenzuwirken und junge Menschen von Ausbildungsbeginn bis zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten.
Nun wurde JAzA als eines von sechs Good-Practice-Projekten der ESF+-Förderphase 2021–2027 auf der Website der ESF+ Verwaltungsbehörde in Berlin (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe) mit einem Infoblatt vorgestellt.
Unterstützung für Auszubildende direkt an den Schulen
In Berlin wird fast jeder dritte Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst – eine alarmierende Zahl, die dringend Lösungen erfordert. Im Projekt JAzA unterstützen Ausbildungsbegleiter*innen junge Menschen bei Konflikten im Betrieb, Problemen am OSZ oder Zweifeln an der Ausbildung. Drohende Ausbildungsabbrüche rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden, ist ihr Ziel. Hierfür bieten die Ausbildungsbegleitungen individuelle Beratung vor Ort an Berliner Oberstufenzentren (OSZ) sowie über digitale Kanäle an. Die Beratung ist vertraulich, freiwillig und kostenlos.
Birgit Voigt, JAzA-Projektleiterin, erklärt: "Wir wollen Ausbildungsverhältnisse stabilisieren. Unser erstes Ziel ist natürlich, dass die jungen Menschen eine Ausbildung abschließen. Ein Erfolg ist, wenn ein Vertrag fortgesetzt, ein neuer Vertrag unterschrieben oder die Ausbildung abgeschlossen wird und es individuelle Anschlussperspektiven gibt."
So vielfältig wie die Probleme der Auszubildenden sind, so vielfältig sind auch die Aufgaben der Ausbildungsbegleiter*innen. Häufig geht es um Konflikte und Kommunikationsprobleme am Arbeitsplatz, oft kommen die Auszubildenden erst nach einer Kündigung zu JAzA. Aber selbst dann helfen die Ausbildungsbegleiter*innen bei der Suche nach Alternativen, um eine Anschlussperspektive sicherzustellen und die Auszubildenden im dualen System zu halten. Peter Holzer, JAzA-Ausbildungsbegleiter am OSZ Gastgewerbe in Pankow, betont: "Wir schließen die Lücke in der Verbindung zum Betrieb. Schulsozialarbeiter*innen oder Vertrauenslehrer*innen können die Azubis nicht zur Schlichtung mit dem Ausbildungsunternehmen oder zu Behörden begleiten. Wir schon."
Bewährtes Modell, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden
involas verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen in der Ausbildung. Neben JAzA in Berlin setzt das Institut seit 2008 das Landesprogramm QuABB – Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule in Hessen um. QuABB diente als Vorbild für JAzA. Initiiert und gefördert wurde JAzA 2021 zunächst als Pilotprojekt von der damaligen Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales (heute Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung) und seit 2023 geht es im Rahmen der ESF+ Förderung weiter.
Derzeit arbeitet JAzA mit acht Berliner OSZ zusammen, die junge Menschen in Berufen mit besonders hohen Abbruchquoten dual ausbilden. Dazu gehören unter anderem Friseur*innen, Köch*innen, Verkäufer*innen und Zahnmedizinische Fachangestellte. Seit April 2023 hat JAzA bereits mehr als 300 jungen Menschen geholfen.
Mehr Infos zu den Unterstützungsangeboten von JAzA gibt es auf der Projektwebsite. Weitere Informationen zu den ESF+ Good-Practice-Projekten 2021–2027 sind auf der Website der ESF+ Verwaltungsbehörde in Berlin verfügbar. Dort sind auch Details zum Berliner ESF+ Programm und seinen Förderinstrumenten zu finden.
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